Romeo und Julia (2013), William Shakespeare
Theater Regensburg
Fotos: Jochen Quast
Schalt die Sonne ab!
Es spielen: Ulrike Requadt, Janina Schauer, Franziska Sörensen, Thomas Birnstiel, Frerk Brockmeyer, Ernst Matthias Friedrich, Gerhard Hermann, Michael Heuberger, Jacob Keller, Michael Lämmermann, Felix Steinhardt und der Jugendclub Theater Regensburg
Bühne: Anneliese Neudecker
Kostüme: Lili Wanner
Dramaturgie: Stephanie Junge
Plötner schafft starke Bilder, wenn sie beispielsweise auf den Prolog verzichtet und stattdessen Lady Capulet und Montague still gegenüberstellt, während im Hintergrund Mercutio und Tybalt kämpfen und „schöne Nacht, oh Liebesnacht“, also Barcarole aus Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“, die Szene durchdringt. Oder wenn beim Maskenball die Bühne zum Laufsteg sonderbarer Kostüme wird und im Rausch der grellen Party niemand bemerkt, dass sich Romeo und Julia unter einem überdimensionalen Reifrock verstecken. […]
Schön, dass die Regisseurin Romeo und Julia in ihrer Liebesnacht tatsächlich das sein lässt, was sie sind: zwei ausgelassene Jugendliche. Kreischend und nackt laufen die beiden über die Bühne, bespritzen sich mit Wasser, sinken einander lachend in die Arme. Überhaupt gehören die leichten Szenen zu Katrin Plötners Stärke.
Süddeutsche Zeitung
Am Theater Regensburg hat die junge Regisseurin Katrin Plötner „Romeo und Julia“ dermaßen aufgefrischt, belebt und durchgeschüttelt, dass das sonst eher gesetzte Regensburger Premierenpublikum am Ende euphorisch tobte. Dynamisch, durch und durch saftig-spaßig-traurig und zuletzt anständig zu Herzen gehend: Nichts blieb übrig, was nach Klassikermuseum roch. Stattdessen gab es ein junges, bewegtes und bewegendes zweieinhalbstündiges Drama um die beiden Paradethemen menschlicher Existenz: die Liebe und den Tod.
Donaupost
Mit einer gewagten Inszenierung von Shakespeares Romeo und Julia feiert die junge Regisseurin Katrin Plötner einen riesigen Erfolg im Theater Velodrom. Zwischen brachialer Radikalität und findigen Ideen folgt eine Inszenierung, die das Publikum in ein Wechselbad der Gefühle taucht und so diesem tragischen Stück eine Authentizität und eine radikale Modernität verleiht.
Regensburger Wochenblatt
Wenig erinnert in Katrin Plötners Inszenierung an frühere Adaptionen des weltbekannten Stoffs. Die Liebesgeschichte „Romeo und Julia“ in den Worten Thomas Braschs kann hier wirklich neu erlebt und für sich erobert werden.
Mittelbayrische Zeitung
Eine Modenschau im Glitterregen, ein Liebespaar, das sich nackt im Schlamm wälzt. Bei diesen Szenen mag man an vieles denken, bestimmt aber sicher nicht an die tragische Liebesgeschichte von Romeo und Julia. Verantwortlich für die ungewöhnliche Inszenierung ist die junge Regisseurin Katrin Plötner. Sie steckt Shakespeares Klassiker in ein neues, modernes Gewand. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. […]
Die wohl gewagteste Szene der Inszenierung erwartet die Zuschauer, als Romeo und Julia ihre erste gemeinsame Nacht verbringen. Dabei geht es nicht nur heiß, sondern vor allen Dingen auch dreckig her. Nackt, wie Gott sie schuf, wälzt sich das Liebespaar auf der Bühne im Schlamm.
Die Meinungen zur modernen und mutigen Inszenierung mögen gespalten sein. Eines jedoch muss man den Darstellern und Verantwortlichen lassen: An Leidenschaft und Hingabe hat das alte Stück auch im neuen Gewand nichts verloren.
Regensburger Nachrichten
Die Regisseurin Katrin Plötner inszeniert „Romeo und Julia“ mit wenig Herzschmerz, aber dafür ziemlich hip. […]
Shakespeare hätte wohl seine wahre Freude daran gehabt.
Rundschau